Neuerscheinung: Das Haus nach seinem Ende. Herausgegeben von Nacim Ghanbari, Saskia Haag und Marcus Twellmann
24. Juni 2011
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte (DVJS), 85, 2 (2011).
Die Beiträge dieses Heftes gehen dem Nachleben der alteuropäischen Oikonomik in der Belletristik des 18. und 19. Jahrhunderts nach. Sie fragen nach dem Phantasma des „ganzen Hauses“ und den Herrschaftsverhältnissen, die es impliziert. Sie erkunden die verwandtschaftspolitischen Strategien, durch die Häuser sich in der Zeit perpetuieren, sie rekonstruieren Gegen-Imaginationen des Zusammenlebens wie etwa die „Nachbarschaft“ und zeichnen das Erscheinen des „Männerhauses“ im globalisierten Horizont der Völkerkunde nach.
In ökonomischen Fragen ist die Welt heillos zerstritten, was an Modellen für globales Wirtschaften kursiert, gilt als vom Marktgeschehen diskreditiert oder hoffnungslos abstrakt. Vor diesem Hintergrund erinnert die „Deutsche Vierteljahrsschrift“ in mehreren Beiträgen an den Ursprung der Ökonomie in der Kunst der Haushaltsführung. (Ingeborg Harms in der FAZ, 21. Juni 2011)
Enthaltene Beiträge:
- Nacim Ghanbari, Saskia Haag, Marcus Twellmann: Einleitung: Das Haus nach seinem Ende, S. 155-160.
- Marcus Twellmann: Zur Transformationsgeschichte der Oikonomik: Rousseaus Neue Héloïse, S. 161-185.
- Nacim Ghanbari: Dynastisches Spiel. Theodor Fontanes Vor dem Sturm, S. 186-207.
- Saskia Haag: Zentrifugale Architekturen — Adalbert Stifters Häuser, S. 208-232.
- Patrick Eiden-Offe: Nachbarschaft als Lebensform in Wilhelm Raabes Chronik der Sperlingsgasse, S. 233-264.
- Michael Neumann: „Männerhaus“ und „Entwicklungstheorie“. Zur literarischen Konfiguration der symbolischen Architektur sozialer Ordnungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, S. 265-280.
PD Dr. Marcus Twellmann ist wissenschaftlicher Koordinator der Forschungsstelle Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen zurück auf eine Tagung der Forschungsstelle im Jahr 2009.